среда, 8 марта 2017 г.

Die Drillichjacken

Die Drillichjacken, welche in der Preußischen Armee seit einigen Jahren eingeführt sind*, haben sich in dieser Zeit als ein sehr zweckmäßiges Kleidungsstück bewährt. Der Soldat trägt die Jacke in seinem Tornister, ohne daß das Gewicht dadurch bedeutend erhöht würde, und hat im Quartier angekommen, an derselben eine bequeme Hauskleidung, welche gleichzeitig zur Schonung der Waffenröcke viel beiträgt. Bei kalter Witterung kann die Jacke unter gezogen werden, sobald nur die Waffenröcke der Vorschrift gemäß gearbeitet sind, und dient so gleichzeitig zur Erwärmung des Mannes.
Die Zweckmäßigkeit dieses Anzuges leuchtet aus dem Gesagten ein, und um desto unbegreiflicher ist es, warum man dem Unterofficier ein ähnliches Kleid vorenthält. Wahr ist es, unsere Jacken, so wie sie jetzt sind, würden kein passendes Kleid für Unterofficiere sein, aber man kann ja besseres Zeug dazu nehmen, man kann die Schöße der Jacke länger machen und mit Leichtigkeit Abzeichen für Unterofficiere an den Kragen anbringen. Wer daran zweifeln sollte, der sehe nur denselben Anzug bei der Österreichischen und neuerdings bei der Mecklenburg-Schwerinschen Infanterie.
Bei allen Vorzügen, welche wir den Drillich-Jacken zugesprochen haben, können wir nicht umhin, auf einen großen Mangel bei denselben aufmerksam zu machen, und derselbe besteht darin, daß man an diesem Anzuge weder Waffengattung noch Truppentheil erkennt, und unleugbar ist es doch, daß unsere Bekleidung gerade durch diese Abzeichen die Handhabung der Disciplin bedeutend erleichtert.
Man denke sich in einem engen Cantonnement, mit verschiedenen Truppentheilen zusammen liegend, um wie viel schwerer würde die Steuerung eines Excerses sein, zu dem die Betheiligten, die mehr, als wir wünschen, uniforme Drillichjacken angezogen haben, als wenn man an der Bekleidung jedes Einzelnen Regiment und Compagnie erkennen kann.
Gleichzeitig hiermit erlauben wir uns noch die Bemerkung, daß das blaue Tuch am Hinterkragen des Unterofficiermantels ein viel zu wenig in die Augen springendes Unterscheidungszeichen ist.
Wir wünschen daher:
für die Unterofficiere einen ähnlichen Hausanzug,
an den Drillichjacken Unterscheidungszeichen der Regimenter und Compagnien,
und an den Mänteln der Unterofficiere eine sichtbarere Auszeichnung als bisher und schlagen hierzu eine gelbwollene Borde, ähnlich der goldenen Tresse am Waffenrocke, vor.

Deutsche Wehr-Zeitung, 3ter Jahrgang, №21, 12 Sep. 1850.

* KKO 23.10.1842 (auche)

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